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"Danke für Ihr Herzblut und Ihre Initiative" - Bischofsbesuch im Pastoralen Raum

Am Freitag, 7. Juni 2024, fand von 16 bis 21 Uhr der Bischofsbesuch im Pastoralen Raum Mellrichstadt statt. Im Pfarrheim St. Andreas Oberstreu traf Bischof Dr. Franz Jung auf das Pastoralteam sowie weitere hauptberufliche und ehrenamtliche Akteure aus dem Pastoralen Raum, um sich einen Einblick in die Entwicklung des Pastoralen Raumes zu verschaffen und sich gemeinsam mit den Akteuren vor Ort über Themen auszutauschen, die den Pastoralen Raum beschäftigen. Begleitet wurde der Bischof von Domkapitular Albin Krämer sowie von Bettina Gawronski und Christine Steger vom Referat Gemeindeentwicklung.

In einem ersten Teil kam der Bischof mit dem Pastoralteam ins Gespräch. Nach einer kurzen Vorstellung berichtete Pfarrer Steffen Behr über die Art der Zusammenarbeit im Team. Gemeindereferentin Michaela Köller gab einen Überblick über das, was im Prozess „Gemeinsam Kirche sein – Pastoral der Zukunft“ bereits gelungen ist, Pfarrer Thomas Menzel benannte die Herausforderungen, Pastoralreferent Ulrich Emge schilderte einige virulente Themen. Schließlich skizzierte Diakon Hans Günther Zimmermann die nächsten Schritte, die sich das Pastoralteam vorgenommen hat.

Bischof Dr. Franz Jung fragte interessiert nach und fasste seinen Eindruck mit den Worten zusammen: „Man merkt, hier geht was. Man merkt, ihr wollt was. Und man merkt, ihr habt hier schon ganz schön was geschafft.“ Als die größte Herausforderung sehe er zweifelsohne – „gerade in diesem ländlichen Bereich mit den vielen kleinen und Kleinst-Pfarreien“ den guten Umgang mit der Tatsache, dass gewohnte Dinge losgelassen werden müssten. Er ermutigte die Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, diesen Trauerprozess gut zu gestalten und sich immer wieder neu zu fragen „Wo soll die Reise hingehen?“ Am Beispiel der Veranstaltungsreihe „bemerkenswert“ könne man sehen, dass neben den klassischen liturgischen Angeboten neue Formen der Begegnung attraktiv seien und offensichtlich interessierte Menschen dadurch angesprochen würden.

In einem zweiten Teil wurde der Kreis mit Frau Elke Storch vom Fachdienst Gemeindecaritas des Caritasverbandes Rhön-Grabfeld, dem Verwaltungsreferenten Herrn Manuel Kümmeth sowie ausgewählten und geladenen Ehrenamtlichen erweitert.

Der Rat im Pastoralen Raum hatte aus allen 24 Gemeinden jeweils eine ehrenamtliche Mitarbeiterin/einen ehrenamtlichen Mitarbeiter eingeladen, die zugleich eine der vielen Ehrenamtsgruppen repräsentierten: Lektoren, Vorbeter, Ministranten, Ministrantenbeauftragte, Küster, Gottesdienstbeauftragte, Organisten, Kommunionhelfer, stellvertretende Kirchenverwaltungsvorstände, Ehrenamtliche aus dem Gebetshaus, den Chören und Bands, der Seniorenarbeit, dem Frauenarbeitskreis, dem Familiengottesdienstteam, dem Totengebetsteam, den gemeinsamen Pfarrgemeinderäten und den Kirchenverwaltungen sowie aus dem Leiterinnenkreis der Kindertagesstätten.

Alle Beteiligten trugen dem Bischof in einem kurzen Statement vor, was sie im Blick auf die Entwicklung des Pastoralen Raumes als gelungen empfinden, was ihnen Freude macht, wo man sich auf einem guten Weg sieht; aber auch, was ihnen Sorge bereitet, wo sie Schwierigkeiten und Probleme sehen oder Veränderungsbedarf besteht.

Der Bischof dankte für die vielfältigen Beiträge und das daraus ersichtliche wertvolle Engagement in den Gemeinden und Gruppen. Auch hier – wie schon im Gespräch mit dem Pastoralteam – werde deutlich: Christsein sei heute kein Selbstläufer mehr. Es gelte, die Realität zu akzeptieren, dass über 50 Prozent der Deutschen keinen Bezug mehr zu Religion, Glaube und Kirche hätten und diesen mitunter auch gar nicht wollten. Davon dürfe man sich aber nicht entmutigen lassen. Das müsse uns keine Angst machen. Das größte Pfund, das wir hätten, sei die Freude am Glauben. Diese Freude und ganz viel Herzblut seien an diesem Nachmittag zu spüren. Er freue sich auch darüber, dass wahrgenommen werde, dass das Pastoralteam gut zusammenarbeite.

Nach einer Kleingruppenarbeit, in der die Gruppen sich mit der Frage beschäftigten, welche Herausforderungen im Pastoralen Raum wahrgenommen würden und wie die nächsten Schritte aussehen könnten, diese anzupacken, kam es zu einem weiteren Austausch. Dem Bischof war es dabei wichtig zu betonen, dass der Pastorale Raum mehr sei als die Addition seiner Kirchtürme. Der Pastorale Raum verstehe sich als Netzwerk. Im Pastoralen Raum gehe es nicht um das Kreisen um sich selbst, sondern um das Aufsuchen der Schnittstellen von kirchlichen, caritativen, kommunalen und kulturellen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen. Dort seien wir gefordert, auf die Bedürfnisse der Menschen zu hören und als Christen unseren Beitrag dazu zu leisten. Der Bischof ermutigte dazu, zielorientiert auf die nächsten Schritte in der Entwicklung des Pastoralen Raumes zu schauen und sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen.

Um 21 Uhr endete der Besuch mit einem geistlichen Abschluss in der Kirche St. Andreas Oberstreu, der von den Gottesdienstbeauftragten Christel Bender und Gaby Will geleitet und von Organist Dr. Wolfgang Heuring musikalisch gestaltet wurde.

Vorrangiges Ziel dieses Besuches war es, dem Bischof die Möglichkeit zu bieten, sich einen Einblick in die Entwicklung des Pastoralen Raumes zu verschaffen. Das Pastoralteam war sich einig: „Es war eine runde Sache. Es ist nichts offengeblieben.“ Auch den Reaktionen der Ehrenamtlichen zufolge ist es gelungen, den Pastoralen Raum authentisch vorzustellen. Daneben ist die Tatsache nicht zu unterschätzen, dass untereinander eine durchwegs positive und freundliche Atmosphäre herrschte. „Es war schön, den Bischof einmal in einem kleinen Kreis zu erleben. Ansonsten kennt man ihn ja nur aus dem Dom“, so ein Kommentar einer Ehrenamtlichen. Ein anderer sagte: „Ich habe das Gefühl, der Bischof hat gut zugehört und ist auch auf unsere Statements eingegangen.“ Sich mit dem Bischof einfach einmal locker und ungezwungen unterhalten zu können, war für viele eine erfreuliche Erfahrung. Eine Teilnehmerin verabschiedete sich mit den Worten: „Danke für den tollen Nachmittag!“

Natürlich hatte der Bischof keine Patentrezepte und Lösungen für die drängenden Fragen im Gepäck. Aber allein, dass diese Begegnung offensichtlich in guter Erinnerung bleiben wird und dass alle mit einem lachenden Gesicht nachhause gingen, ist Ermutigung und Bestärkung, die nächsten suchenden Schritte in die Zukunft zu gehen.

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