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Kultur – Natur – Gemeinschaft

4-tägiger Ausflug des Pastoralen Raumes in die Wildschönau

Am frühen Morgen des 11. Juli startete der Bus mit 46 Personen aus dem Pastoralen Raum in Richtung Süden. Nach einer ersten Kaffeepause an der Raststätte Feucht mit selbstgebackenem Kuchen wartete im „Hotel-Restaurant zur Post“ in Kiefersfelden das Mittagessen auf die Reisegruppe. Danach ging es weiter in das kleine Dörfchen Mariastein im Unterinntal. Auf einem mächtigen Felsen erhebt sich dort der 42 Meter hohe Wohnturm einer ehemaligen Burg aus dem 14. Jahrhundert. Nach einem Marienwunder wurde der Wohnturm zu einem der bekanntesten Wallfahrtsorte des Landes.

Das Turmuntergeschoss mit seinem spätgotischen Netzgratgewölbe dient heute als Kerzenkapelle. Im Zwischengeschoss, der ehemaligen Rüstkammer, sind zwei interessante Dioramen zu betrachten: eine Tiroler Krippe sowie eine historische Darstellung aus der Wallfahrtsgeschichte von Mariastein. Ein bemerkenswertes Zeugnis überlieferter Volksfrömmigkeit stellt das Heilige Grab dar. Im Stockwerk über der Kerzenkapelle befindet sich der frühere Rittersaal. Er dient heute als Schlossmuseum. Die Gnadenkapelle mit Gnadenmuttergottes (um 1450) befindet sich im Obergeschoss. Aufgrund des enormen Pilgerandranges wurde um 1540 der Wohntrakt unterhalb der Gnadenkapelle zu einem zweiten Gottesdienstraum umgestaltet, der heutigen Kreuzkapelle.

Nach diesem ersten Highlight der Reise dauerte es nicht lange, bis man die Wildschönau erreichte, das malerische Hochtal in den Kitzbüheler Alpen oberhalb von Wörgl. Im Ortsteil Roggenboden in Oberau liegt das Hotel Silberberger in herrlicher Panoramalage, umgeben von wohliger Ruhe. Dort quartierte sich die Gruppe ein gemäß dem Motto des Hotels: „Ankommen, durchatmen und genießen“, und wurde gleich am Abend mit einem kulinarischen mehrgängigen Menü verwöhnt.

Am Freitag, 12.07., stand Innsbruck auf dem Programm. Die geführte Stadtrundfahrt musste leider bei strömendem Regen stattfinden. Doch sobald sich die Gruppe zum Stadtrundgang aufteilte, ließ der Regen nach. Hofgarten, Hofburg, Dom St. Jakob und natürlich die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit von Innsbruck, das goldenen Dachl, standen auf dem rund einstündigen Spaziergang durch historische Pracht der Altstadt auf dem Programm. Die schmalen Gassen mit den historischen Häusern und den vielen Erkern haben fast schon südliches Flair, und das mitten in den Alpen. Im Anschluss konnte die Innenstadt auf eigene Faust erkundet werden. Egal, ob ein Spaziergang entlang der Fußgängerzone in der Maria-Theresien-Straße mit der Annasäule oder eine Pause in einem der vielen Cafes mit einer großen Auswahl an Strudeln: nun war verweilen und genießen angesagt.

Den Abschluss des Aufenthaltes in Innsbruck bildete er Besuch der Basilika Wilten im Innsbrucker Stadtteil Wilten. Die Kirche gehört zu den ältesten Kulturstätten Nordtirols und ist die Mutterpfarrei der Stadt Innsbruck. Seit 1140 wird die Betreuung der Pfarrei Wilten vom Prämonstratenserorden übernommen, bis heute. Der jetzige Pfarrer Adrian Gstrein OPraem übernahm die Führung und begrüßte die Gruppe vor der Basilika. Sie gilt als die schönste Rokoko-Kirche des Landes und ist neben der Stiftskirche des Prämonstratenserstiftes die zweite große Kirche Wiltens. Zarte Farben, ein lichtdurchfluteter Kirchenraum, elegant-leichter Stuck, all das spiegelt den klassischen Anmut des Rokoko wieder – ein einmaliges Erlebnis. Pfarrer Adrian Gstrein OPraem sprach aber nicht nur über das Kirchengebäude, er gab auch Einblicke in den Prämonstratenserorden und das Leben der Kirche in Österreich, das sich wenig von dem in Deutschland unterscheidet.

Nach der Rückkehr im Hotel konnte die restliche Zeit des Nachmittags für einen Spaziergang rund um das Hotel oder für einen Besuch im hoteleigenen Schwimmbad genutzt werden. Nach einem reichhaltigen Abendessen und einem gemütlichen Beisammensein in der Hotelbar neigte sich dieser Tag dem Ende zu.

Am Samstag, 13.07., ging es nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Bus nach Kundl zum Ausgang der Kundler Klamm, einer der schönsten Naturschluchten in Österreich und zugleich die kürzeste Verbindung zwischen der Wildschönau und dem Tiroler Inntal. Von dort aus konnte jeder und jede in eigenem Tempo die Klammstrecke von etwa 3,5 Kilometern hinaufspazieren. Das rauschende Wasser und die steil aufragenden Felsen beeindruckten. Ein wahres Naturerlebnis. Vom Eingang der Klamm in Mühltal, Wildschönau, ging es dann mit dem Bummelzug direkt zur Talstation der Schatzbergbahn in Auffach. Die Gondelbahn brachte die Gruppe hinauf auf dem gleichnamigen Berg. Hier eröffnete sich ein grandioser Ausblick auf die umliegende Bergwelt der Wildschönau und auf das Alpbachtal. Auf 1.800m Seehöhe, in der neu renovierten Schatzbergalm, die mit viel Liebe und Tiroler Gastfreundschaft geführt wird, wurde das Mittagessen eingenommen.

Nach dem Mittagessen konnte man miterleben, wie sich in den Bergen ein Wetterumschwung recht schnell ereignen kann. Innerhalb weniger Minuten war der Schatzberg in dichten Nebel gehüllt. Der ursprünglich geplante Spaziergang auf einem der vielen Rundwege war deshalb nur schlecht möglich. So entschloss man sich kurzerhand wieder zur Talfahrt mit der Gondel und zu einem Besuch in der Käserei der Schönangeralm. Hier lässt Meisterkäser Johann mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl ausgezeichnete Spezialprodukte aus der Milch glücklicher Kühe entstehen. Alle Käse-Feinschmecker konnten hier verkosten und kaufen.

Zurück im Hotel, konnte man im Schwimmbad, im Vitalbereich, auf der Panorama-Terrasse oder im Garten nach einem erlebnisreichen Tag neue Kraft tanken, bevor die Hotelküche, in der zwei von drei Brüdern für das leibliche Wohl sorgen, noch einmal ein Schlemmermenü zum Abendessen servierte. Der dritte Bruder kümmert sich unter anderem als Somelier um die Vinothek und die Hotelbar. Dort ließen die Gäste in gemütlicher und entspannter Atmosphäre den Tag ausklingen.

Am Sonntag Morgen, nach Frühstück und Abreise aus dem Hotel, brachte die Gondelbahn von Niederau aus die Gruppe zum Markbachjoch. Von hier bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Tal Wildschönau, den Wilden Kaiser mit seinen schroffen Bergen und das Rofangebirge. Direkt am Gipfelkreuz fand die Bergmesse statt, die von einheimischen Blasmusikern musikalisch gestaltet wurde.

Die friedliche Umgebung, der Nebel, der teilweise noch über dem Tal lag, das aufbrechende Sonnenlicht, das Eins-Sein mit der Natur, der Blick ins Tal und auf die Berge, zog wohl alle in seinen Bann. Sogar die Kühe ließen sich in unmittelbarer Nähe nieder. Dazu sagte eine Teilnehmerin: „Der Heilige Franziskus hätte seine wahre Freude!“ Und so wurde dieser Gottesdienst unter freiem Himmel zu einem einzigartigen Erlebnis. Auch so manche Wanderer bleiben stehen und ließen das Geschehen auf sich wirken. Der spontane Applaus am Ende der Messe drückte die Freude aller Beteiligten aus, man fühlte sich inspiriert und gestärkt.

Auch während des Mittagessens in der Markbachjochalm spielten die vier Musikanten noch einmal mit alpenländischen Weisen auf und erfreuten damit nicht nur die Rhöner Gäste. Mit der Gondelfahrt ins Tal endeten die vier erlebnisreichen Tage, die sicher noch lange nachklingen werden. Der Bus erwartete die Reisegruppe an der Talstation und brachte alle wieder gesund nachhause.

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