Die Materialien und Texte der Gebetswoche wurden von den Brüdern und Schwestern der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien vorbereitet.
Im Jahr 2025 jährt sich zum 1.700. Mal das erste christliche ökumenische Konzil, das 325 n. Chr. in Nizäa in der Nähe von Konstantinopel stattfand. Dieses Gedenken bot eine einzigartige Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben der Christen, wie er in dem auf diesem Konzil formulierten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt, zu reflektieren und zu feiern; ein Glaube, der auch in unseren Tagen lebendig und fruchtbar ist.
Pfarrer Andreas Werner wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass in den Dialogen zwischen den Liturgen und der Gemeinde und auch in den Bitten die Stimmen der Väter und Mütter der frühen Kirche mit einfließen. So könnten diese in unsere heutige Zeit hineinsprechen.
In seiner Predigt ging Pfarrer Thomas in einem ersten Teil auf das Zustandekommen und das Ergebnis des Konzils von Nizäa ein: die Formulierung des Glaubensbekenntnisses, das bis heute in den katholischen, orthodoxen, altorientalischen und den Kirchen der Reformation gebetet wird.
Diese Sätze des Glaubensbekenntnisses von Nizäa seien allerdings keine verstaubten Reliquien im Depot der Dogmengeschichte, sondern erlangte Gewissheiten und Errungenschaften, die immer wieder neu übersetzt und erschlossen werden müssten.
Das vielleicht Revolutionärste an Nizäa sei, dass man Gott als Gott der Beziehung gedacht habe. Gott ist lebendige Wirklichkeit in Beziehung!
Die Frage „Glaubst du das?“ berühre daher unsere ganz persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Und gleichzeitig fordere sie uns als Gemeinschaft heraus in Zeiten, in denen die politischen Spannungen, Kriege und soziale Ungerechtigkeit schier unüberwindbare Grenzen ziehen.
In dieser zerrissenen Welt sei die ökumenische Gemeinschaft ein Zeichen der Hoffnung.
Nach der Predigt vollzog Pfarrer Werner einen Wasserritus am Taufbecken und verteilte dann mit Pfarrer Menzel das Wasser. Alle Mitfeiernden waren eingeladen, ihren Nachbarn mit dem Wasser ein Kreuzzeichen in die Hände zu zeichnen und dazu zu sprechen: "Ein Herr, eine Taufe, ein Glaube."
Als Zeichen des einen Glaubens sprachen anschließend alle das Glaubensbekenntnis von Nizäa.
Musikalisch wurde der Gottesdienst wie jedes Jahr gestaltet von den Mitgliedern beider Kirchenchöre sowie von Herrn Dr. Wolfgang Heuring an der Orgel.
Es war ein inspirierender und ermutigender Gottesdienst, ein Aufruf, im Glauben zu wachsen und gemeinsam in der Welt für Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, Zeugnis abzulegen.