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"bemerkenswert" in Oberstreu - von Andachten, vielseitiger Musik und jugendlichen Rentnerabenden

Erfrischend und beschwingt eröffnete die Singgruppe „vollmundig“ die Veranstaltung mit dem Lied „Aufsteh´n, aufeinander zugeh´n“ von Clemens Bittlinger. Sonja Großmann vom Gemeindeteam Oberstreu nahm diesen Titel auf und begrüßte die zahleichen Besucherinnen und Besucher. Genau darum gehe es bei diesem Projekt „bemerkenswert“, ums Aufeinander zugehen, ums gegenseitige Kennenlernen und sich Inspirieren lassen und ums miteinander ins Gespräch kommen.

Marcus Herbert, der zusammen mit Thomas Streit die Singgruppe „vollmundig“ leitet, stellte im Anschluss die Gruppe vor. Eine buntgemischte Truppe, die sich vor allem als „Mitsinggruppe“ versteht. Aber auch Lieder aus dem Rock- und Popbereich, die eigens für die Gruppe arrangiert werden, sind im Repertoire und werden gerne bei Hochzeiten, Taufen und anderen Anlässen zum Besten gegeben. Eine Kostprobe daraus wurde mit „You raise me up“ von Josh Groban zu Gehör gebracht.

Viel Interessantes ließe sich sicherlich auch über die Kirchengeschichte berichten, so Sonja Großmann, doch solle an diesem Abend bewusst das Augenmerk auf die lebendigen Bausteine der Gemeinde gerichtet werden, auf die vielen ehrenamtlich Engagierten, die dazu beitragen, dass die Gemeinde eine lebendige Gemeinschaft ist. So wurden beispielsweise neben den klassischen liturgischen Diensten das Familiengottesdienst-Team und das Team für die Totengebete vorgestellt. Insgesamt viele Jugendliche, Frauen und Männer, die mit ihrer je eigenen Begabung das Evangelium mit viel Herzblut in unsere Welt hineinbuchstabierten.

Besondere Aufmerksamkeit zog die neunköpfige „Abordnung“ des Jugendraumes Oberstreu – kurz JuRa – auf sich. Im Jahr 2016 seien vor allem Ministranten auf der Suche nach einem Raum gewesen. Im Pfarrheim Oberstreu sei dieser Raum zur Verfügung gestellt und in Eigeninitiative hergerichtet worden. Der Ministranten- und Jugendraum habe sich sehr schnell im Dorfleben etabliert und sei ein Treffpunkt nicht nur für Jugendliche und junge Erwachsene. Den Einladungen zu den sogenannten „Rentnerabenden“ folgten Jung und Alt sehr gerne. Der Jura engagiere sich auch in der Gemeinde, wie zum Beispiel mit dem Abholen der Christbäume oder der Teilnahme am Ferienprogramm und veranstalte alljährlich auch die „offene Probe“ im Pfarrgarten in Zusammenarbeit mit der Musikkapelle Oberstreu.

Natürlich darf bei einem „bemerkenswert“ in Oberstreu die Orgel nicht fehlen. Seit Instandsetzung, Umbau und Erweiterung in den Jahren 2017/2018 gehört das Instrument zu den bedeutendsten seiner Art in der Region Nordbayern. Organist Dr. Wolfgang Heuring gab einen kurzen Überblick über die jüngere Geschichte des Instruments und ihre verschiedenen Klangfarben. Die Orgel habe 2.702 Pfeifen, davon 348 im Echowerk hinter dem Hochaltar, so Wolfgang Heuring. Mit dem Stück "Festive Trumpet Tune" von David German präsentierte der Organist ein festliches und fröhliches Werk, in dem vor allem die verschiedenen Trompeten zum Einsatz kamen.

Ein bemerkenswerter Ort in Oberstreu ist auch der Kreuzweg zum Stationsberg. Reinhard Kießner berichtete über den Kreuzweg am Karfreitag sowie die Bußandacht in der Fastenzeit, die in der Dämmerung stattfinde und bei der der Weg mit Kerzen beleuchtet sei. Beide Gottesdienste seien immer sehr gut besucht. Das stimmige Zusammenspiel von Kreuzwegstationen, unberührter Natur und den passenden Betrachtungen und Lesungen trage sicherlich dazu bei. Aber nicht nur in der Fastenzeit und der Karwoche lade der Kreuzweg mit der Herz-Jesu-Kapelle zum Verweilen ein. Es handele sich hier um ein wunderschönes Fleckchen Erden, an dem man Kraft schöpfen könne. Weitere Kreuzwegandachten, die auch von den Ministranten mitgestaltet werden, fänden in der Kirche statt. Brigitte Pfister stellte die verschiedenen Andachten vor, die während des Kirchenjahres angeboten werden mit ansprechenden Texten, die in die heutige Zeit passten.

Zum Abschluss griff Dr. Wolfgang Heuring noch einmal ordentlich in die Tasten. Mit dem „Grand Choeur“ von Theodore Dubois erklang ein meisterhaftes Beispiel für die französische Orgelmusik der Romantik. Nicht nur der Organist bewies mit diesem Stück abermals sein Können, auch die Oberstreuer Orgel mit ihrer Klangfarbenpalette erwies sich hier wiederum als wahrhaft symphonisches Instrument.

Nach dem offiziellen Teil standen Getränke und Fingerfood bereit und die Kirche wurde zu einem großen Begegnungsraum. Gespräch und Austausch im Mittelpunkt. Jeder Winkel war belegt und Gesprächsstoff gab es offensichtlich genug. Keine Kirche im Jammer-Modus, sondern der Versuch, lebendige Kirche zu sein, das ist „bemerkenswert“ – das nächste Mal am 17. März in Ostheim.