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"Fäden knüpfen und verbinden" - bemerkenswert in Ostheim

Wenn mindestens drei Länder gleichzeitig eine Show, eine Sendung, ein Ereignis live übertragen, dann erklingt das Prelude zum „Te Deum“ des französischen Komponisten Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als „Eurovisionshymne“.  Zwar hat es „bemerkenswert“ noch nicht ins live-Fernsehen geschafft, aber „populär“ ist es inzwischen allemal. Immer mehr Besucherinnen und Besucher kommen zu der 24-teiligen Veranstaltungsreihe, die der Rat im Pastoralen Raum Mellrichstadt initiiert hat.

Nachdem Monika Tengler an der Orgel, Daniel Lorz am Saxophon und Michael Handel am Schlagwerk diese feierliche Musik zum Besten gaben, begrüßte Katharina Hösl vom Gemeindeteam Ostheim die zahlreichen Gäste. Sie freute sich, dass sich so viele an diesem Abend die Zeit genommen hätten, um nach Ostheim in die Kirche „Maria Königin“ zu kommen.  

„Ich wünsche Dir Zeit“ – das war auch der Titel des nächsten Beitrags der Band „Yalla“. „Yalla“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „vorwärts!“, „Los geht’s!“, "auf geht’s!“ Name ist Programm: die schwungvolle Musik riss die Besucherinnen und Besucher von Anfang an mit. 

Auf die interessante Geschichte der Katholischen Kirchengemeinde Ostheim ging Gabriele Münch ein. Gemäß der Redewendung „Cuius regio, eius religio“ (lateinisch für „wessen Gebiet, dessen Religion“), mit der ausgedrückt werde, dass der Landesherr seinen Untertanen die Religion vorgebe, war Ostheim seit der Reformation hauptsächlich evangelisch geprägt. Nur ganz wenige Katholiken lebten hier. Nach dem zweiten Weltkrieg fanden dann mehr als 500 heimatvertriebene katholische Christinnen und Christen in Ostheim eine neue Heimat. So kam es, dass im Jahr 1955 der Grundstein für die Katholische Kirche gelegt werden konnte, die im Jahr 1956 von Bischof Julius Döpfner feierlich eingeweiht wurde. Somit ist die katholische Kirchengemeinde eine sehr junge Gemeinde, sicher ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal im Pastoralen Raum. Im Jahr 1959 erfolgte dann die Errichtung der Kuratie durch Bischof Josef Stangl, so Jürgen Bieber vom Gemeindeteam. Für viele bis dahin unbekannt: Kirchenrechtlich gehöre die Kuratie Ostheim als ehemalige thüringische Exklave nach wie vor zum Bistum Fulda, für die Seelsorge sei allerdings seit 1945 das Bistum Würzburg zuständig – ebenfalls eine Besonderheit.

Aufgrund der wechselreichen Geschichte galt es daher schon immer, das Miteinander friedlich und freundlich zu gestalten. Davon handelten auch die weiteren Liedbeiträge der Band „Yalla“: „Wenn alle Stricke reißen, verbindet uns die Liebe, vernetzen wir das Leben“ und „Fäden knüpfen und verbinden, andre suchen, Freunde finden“. Und dies waren nicht nur gesungene Worte, sie wurden auch in die Tat umgesetzt. Alle Besucher bekamen beim Betreten der Kirche ein Band, auf denen die Namen der 24 Gemeinden des Pastoralen Raumes geschrieben standen. Diese wurden nun aufgefordert, während des Liedes die einzelnen Bänder zusammenzuknoten. Eine wunderbare Idee des Gemeindesteams Ostheim. Wurde doch damit sinnenfällig gezeigt, dass wir nur zusammen stark sind und im „Fädenknüpfen“ unsere Zukunft liegt.

Susanne Bohland stellte weitere kirchliche Gruppen und Aktivitäten der Gemeinde vor. Lysander Amthor sprach über den Stamm der DPSG-Pfadfinder, der 1975 gegründet wurde und derzeit über 40 Mitglieder zählt. Michael Handel ging auf die Ökumene ein, die in Ostheim allein schon aus der Geschichte her großgeschrieben werde. Ein schönes Zeichen, dass auch der evangelische Pfarrer Simon Dürr und einige Mitglieder des evangelischen Kirchenvorstandes anwesend waren. Und schließlich gehöre auch die alljährliche Kreuzbergwallfahrt zum festen Bestandteil des Kirchenjahres. In diesem Jahr, am 11. Mai, jähre sich diese zum 40. Mal.

Lebendig wurde es erneut mit dem vierstimmigen Kanon „Von Dir zu mir ein offenes Wort zum Glauben und zum Leben, von mir zu dir ein Kirchentraum, gib Gott uns deinen Segen“. Der „große Chor“ wollte gar nicht mehr aufhören zu singen, so intensiv wurde das gemeinsame Singen empfunden.

Katharina Hösl beschloss den offiziellen Teil mit einem Gebet und lud im Anschluss zum nächsten „Bemerkenswert“ am 7. April nach Hausen ein. Gemütlich wurde es dann noch vor Kirche. Bei Lagerfeuer und Schwedenfeuer hatten alle ihre Freude an der Begegnung - miteinander und vor Gott.